Zu unserem Programm

Wertes Publikum,

zehn Jahre KammerMusikKöln liegen hinter uns, und noch immer locken uns überwältigend viele Kammermusikwerke, von denen viele für unsere Ohren ganz neu sind. Natalie Chee konzertiert in der kommenden Saison mit ihrem Hegel Quartet. So erlangt das Streichquartett, das bisher etwas untergeordnet in unseren Programmen sichtbar wurde, dieses Mal einen besonderen Stellenwert.

Die weiteren Programme der einzelnen Konzerte haben unsere Gründungsmusiker gestaltet; gemeinsam haben sie das Eröffnungskonzert programmiert und frühe Werke ausgesucht, die Beethoven mit 23, Dohnányi mit 26 und Brahms mit 32 Jahren komponierten.

In Konzert 2 macht Oren Shevlin auf Lehrer-Schüler-Verhältnisse aufmerksam: so war Franck Schüler von Reicha und Chausson wiederum Schüler von Franck. Interessant ist es, die Stilentwicklung zu verfolgen.

Ein ganz besonderes Klangerlebnis verspricht Konzert 3 zu werden, in dem uns das Gastensemble Verità baroque in vorweihnachtliche Stimmung versetzen wird.

Konzert 4 hat Juta Õunapuu-Mocanita ausgesucht: zweimal Mozart und zwei mozartisch frische Werke von Françaix und Brahms sorgen für freudiges Genießen.

Konzert 5 trägt die Handschrift von Matthias Buchholz und beschäftigt ausnahmslos Streicher, und zwar für zwei bis vier Instrumente. Bemerkenswert ist das Quartett von Arensky, das lediglich für eine Violine, eine Viola, dafür aber zwei Celli komponiert ist.

Konzert 6 beschert uns als Festkonzert I einen Richard Wagner, wie wir ihn in der Kammermusik noch kaum erlebt haben. Siegfried und Tristan erklingen in neuem Gewand und dies mit einem großen Ensemble und einigen Gästen.

In Konzert 7 stellt Pieter Nuytten italienischen Barock deutschem Barock gegenüber, gekoppelt mit Improvisation und Elektronischer Musik.

Tom Owen möchte uns das Programm von Konzert 8 näherbringen; es ist das zweite Festkonzert der Saison mit einer Uraufführung anlässlich unseres Jubiläums und bestückt mit Raritäten. Arthur Bliss ist noch immer ein ziemlich unbekannter Engländer, Eduard Herrmann ein total unbekannter Alemanne, Malika Kishino eine viel beschäftigte, nicht mehr ganz unbekannte Japanerin, die uns mit einem Kompositionsauftrag beehrt; aber Mozart: den sollten alle kennen.

In Konzert 9 sind wir schließlich beim Streichquartett angekommen und haben es zunächst mit zwei Wunderkindern zu tun: Mendelssohn und Korngold. Korngold, zu diesem Zeitpunkt noch kein Filmkomponist in Amerika, lässt aber schon späteres erahnen.

In Konzert 10 schließlich triumphieren zwei Brüder, die Brüder Doppler, Virtuosen auf der Flöte in ihrer Zeit, dargeboten von Alja Velkaverh und Paolo Ferraris, ein hinreißender Abschluss.

Herzlich

Peter Tonger
Ehrenvorstand KammerMusikKöln